Praxis für Psychotherapie
Mag. Claudia Gertrude Trausmuth

„Unsere Sehnsüchte sind unsere Möglichkeiten.“

Robert Browning

EMDR-Traumatherapie

Sonnenstrahlen brechen hinter Wolken hervor, beleuchten eine nasse und dunkle Szenerie und strahlen Zuversicht aus. © Georgie Pauwels EMDR, ein innovatives klinisches Behandlungskonzept aus der Psycho-Traumatologie, ist die Abkürzung für Eye Movement Desensitization and Reprocessing.
Es wurde von Frau Dr. Francine Shapiro im Jahr 1987 zu einem eigenständigen Ansatz entwickelt, der alle Psychotherapeutischen Schulen ergänzen kann. EMDR ist eine zeitsparende, umfassende Methode, die verhaltenspsychologische, kognitive, psychodynamische, körperorientierte und systemische Elemente beinhaltet.
Die EMDR-Traumatherapie ist u. a. von der American Psychological Association (APA) und der International Society for Traumatic Stress Studies (ISTSS) als effektives Verfahren anerkannt und wird weltweit erfolgreich in der Behandlung von Erkrankungen in Folge von traumatischen Erlebnissen eingesetzt.

Nach den von Shapiro beschriebenen Wirkmechanismen, regt bilaterale Stimulation wie beispielsweise wechselseitiges, rhythmisches Berühren mit den Fingern auf den Hüften oder Oberschenkeln (Antippen, Tapping) oder auditive Signale wie abwechselndes Links-Rechts-Klatschen der Hände, Musik oder Lichtsignale beziehungsweise vor allem gezielte Augenbewegungen, ähnlich der Augenbewegungen während der REM-Phasen des Träumens, bestimmte Zentren im Gehirn an. REM-Phasen sollen laut Meinung einiger Forscher ja der Informationsverarbeitung dienen und somit Stress reduzieren. Bei EMDR geht es u. a. auch um eine beschleunigte Informationsverarbeitung.

Anwendungsgebiete

EMDR wird erfolgreich bei Patienten mit Angstzuständen nach Traumata eingesetzt wie Posttraumatische Belastungsstörungen (PTBS) sowohl bei Einzeltrauma (Unfall, Überfall, Vergewaltigung usw.) als auch bei komplexen und Merhrfachtraumata (Kriegserfahrungen, Missbrauch etc.).

  • Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)
  • Phobien
  • Panikattacken
  • nach Erleben von sexueller Gewalt
  • nach Unfällen
  • nach Verbrechen
  • pathologische Trauer
  • aber auch zur Förderung kreativer Prozesse

Im Normalfall werden Erlebnisse vom Gehirn verarbeitet und abgespeichert. Ein traumatisches Ereignis überfordert diese körpereigene, psychische Verarbeitungskapazität jedoch um ein Vielfaches und das Erlebte wird abgespalten. Diese Abspaltung benötigt jedoch viel Kraft im Alltag, die einem dann für andere Prozesse und Tätigkeiten fehlt.
In weiterer Folge kann es zu Flashbacks oder intrusiven Gedanken kommen. Es genügt dann meist ein einzelner Reiz (Gefühle, Gerüche, Geräusche, …) als Auslöser und das Erlebte wird innerlich immer wieder durchlebt. Der Leidensdruck ist meist enorm.
Eine EMDR-Traumatherapie kann helfen, Bilder und Gefühle zu desensibilisieren und die Psyche insgesamt wieder zu stabilisieren.

Die acht Phasen des klar strukturierte EMDR-Therapieablaufs

  • Genaue Anamnese des Traumas, Stärkung des Rapports
  • Aufbau der Psychotherapeutischen Beziehung, Vorbereitung und Stabilisierung
  • Bewertungsphase
  • Desensibilisierung und Reprocessing mittels bilateraler Stimulation
  • Verankerung
  • Körpertest
  • Gemeinsame Reflektion des bisherigen Prozesses
  • Überprüfung der effektiven Trauma-Arbeit und Alltagstest (Re-Evaluation)

Wie bei anderen Psycho-Traumabehandlungsverfahren gehören auch Psychoedukation, Ressourcenorientiertheit, Transparenz, genaue Erklärungen und eine tragfähige Verbindung zwischen Therapeut und Klient zum Prozess dazu. Wenn Sie neugierig geworden sind, biete ich Ihnen gerne eine EMDR-Sitzung zum Kennenlernen an.